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IMM 2016 im Westport House and Pirate Adventure Park in Irland

Schon lange wollten wir gerne nach Irland. Dass beim IMM 2015 in Litauen Irland zum Ausrichter des IMM 2017 bestimmt wurde war der willkommene Anlass.

Schon sehr früh begannen wir mit der Planung unserer Reise und überlegten was wir uns gerne ansehen wollten.

Bereits beim IMM in Belgien verteilte das Team von Irland viele Broschüren und Landkarten zur Region um Piltown in der Nähe von Kilkenny im Süden Irlands, dem geplanten Austragungsort des IMM 2017. Damit konnten wir unsere Reiseplanung detaillieren.

Ich hatte sehr früh eine Aufstellung gemacht für die verschiedenen möglichen Routen nach Piltown. Nach einem Vergleich von zu fahrenden Kilometern, Fähr- und Übernachtungskosten entschlossen wir uns für die Route Cherbourg - Rosslare. Schnell fanden wir auch eine schöne Ferienwohnung für 4 Personen in der Nähe des Eventgeländes. Der Vermieter war sehr entgegenkommend und räumte uns einen Time-Slot ein da es noch keinen gültigen Fahrplan für die Fähre gab. Sobald es möglich war buchten wir dann auch die Plätze auf der Fähre für zwei Minis und Kabinen für uns, Becca und Johannes. Jetzt konnten wir auch dem Vermieter die genaue Zeit sagen für die wir die Wohnung anmieten wollten.

Im November 2016 kam dann der große Schreck: Die Veranstalter verschoben den Austragungsort von Piltown im Süden nach Westport im Nordwesten Irlands, 3,5 Stunden Fahrt entfernt. Das war zu weit um täglich von der Ferienwohnung aus hin und her zu fahren.

Der Vermieter zeigte sich aber sehr großzügig und wir konnten den Mietvertrag mit einer sehr geringen Gebühr umbuchen. Nach kurzer Zeit fanden wir dann auch in der Nähe des neuen Eventgeländes wieder eine schöne Ferienwohnung.

Leider mussten Becca und Johannes ihre Irlandreise aus beruflichen Gründen absagen und ihre bereits in Belgien gekauften Tickets verkaufen. So reisten wir dann letztendlich alleine nach Irland. So groß die Vorfreude war, ich hatte schon ziemlich Angst dass ich auf der Fähre Seekrank werde.

Wir hatten die Fähre für Sonntag, den 14. Mai gebucht und so fuhren wir bereits am Freitag zu Hause los. Weite Strecken hatten wir leider starken Regen. Unsere erste Nacht verbrachten wir im B&B in Arras. In der Nähe des Hotels entdeckten wir eine neue Restaurantkette "La Boucherie" und genossen ein leckeres Abendessen.


Auch für die nächste Etappe bis nach Cherbourg nutzten wir keine Autobahnen und genossen die Landschaften und kleinen Ortschaften durch die wir fuhren. Dennoch waren wir so früh in Cherbourg dass wir noch Zeit für einen ausgiebigen Stadtrundgang hatten.

Die letzte Nacht vor der Überfahrt mit der Fähre verbrachten wir, wie meist in Frankreich, in einem Premier Classe Hotel.

In der gemütlichen Spot-Bar Burger Normand hatten wir ein sehr leckeres Abendessen.

Die Nacht war für mich leider nicht sehr entspannend. Dafür gab es mehrere Gründe. Zunächst sicher das ungute Gefühl der näher rückenden Fährüberfahrt die mir doch sehr unheimlich war. Dazu kam dass ich wußte, Becca würde in dieser Nacht mit ihrem neuen Flitzer eine weite Strecke zurücklegen. 

Als es sich abzeichnete dass wir von der Warteschlange aufs Schiff fahren würden nahm ich dann prophilaktisch 2 Tabletten gegen Reisekrankheit.

Die Tabletten schienen gut zu wirken, ich hatte kein Problem gemeinsam mit Börni das Schiff zu erkunden.

Als die Durchsage verkündete, das Restaurant sei nun geöffnet, hatten wir noch keinen Hunger und genossen noch etwas die Ruhe in unserer Kabine. Erst als die Durchsage mitteilte, das Restaurant würde in 30 Minuten schließen entschlossen auch wir uns zu einem kleinen Abendessen. Da ich immer noch Angst vor einer Übelkeit hatte und befürchtete, die Gerüche im Restaurant könnten dies auslösen nahm ich weitere 2 Reisetabletten ein. Das Abendessen war dann sogar erstaunlich gut.

Nach dem Essen gingen wir zurück zu unserer Kabine und das letzte an das ich mich erinnern kann ist der Blick auf die Kabinentür. Danach habe ich einen kompletten Filmriss. Börni sagt, ich habe mich ganz normal fürs Bett fertig gemacht, noch einen Gute-Nacht-Kuss eingefordert und sei dann in Sekunden eingeschlafen. Geweckt wurde ich am nächsten Morgen von der Lautsprecherdurchsage des Kapitäns.

Später stellte ich dann zufällig fest, dass ich die Reisetabletten stark überdosiert hatte und die Müdigkeit und der Black-out wohl Nebenwirkungen waren.

Um 8.30 Uhr verließen wir die Fähre und fuhren zu unserer Ferienwohnung in Kilmoganny. Der Name "Wing of 18th Century School House" sagte es ja bereits, es war ein Teil eines alten Schulgebäudes. Einfach, aber ordentlich ausgestattet. OK, das Badezimmer war sehr einfach und sehr klein aber wie lange hält man sich dort auf? David, unser Vermieter war sehr nett und freundlich. Als wir ankamen regnete es und er begrüßte uns mit den Worten "Sorry, Summer was yesterday". Das stimmte aber so nicht, denn ab dem nächsten Tag hatten wir mit ganz wenigen Ausnahmen fast nur noch Sonnenschein.

Den ersten Tag in Irland nutzten wir um die nähere Umgebung zu erkunden und vor allem um uns mit Lebensmitteln für die nächsten Tage einzudecken.

Erstaunt war ich über die Preise von Gemüse. Das war deutlich günstiger als in Deutschland. Auch die Preise für Rindfleisch überraschten uns und so gab es sehr oft leckere Rindersteaks.

Ganz in der Nähe der Wohnung ist die Kelterei der Firma Mangers / Bulmers. Eine sehr imposante Anlage.

Vermutlich gehören auch die vielen Apfelplantagen rund herum dazu.

Als erstes führte uns unser Weg nach Cahier wo wir zunächst einmal das Cahier Castle erkundeten. Die Burg wurde schon für viele Verfilmungen als Kulisse genutzt, z.B. 1981 für "Excalibur".

Manche Räume waren noch möbliert und auf einem Schrank entdeckte Börni ein paar Schlüssel.

Auch der ohne Eintritt zugängliche "Moviegarden" war sehenswert.

Anschließend schauten wir uns auch noch die St. Mary's Catholic Church an. 

Eine Erinnerungstafel in der Stadt gedenkt der 4 Passagiere der Titanic die ihre Fahrkarten in Cahier erworben hatten.

Auch Clonmel wurde von uns an mehreren Tagen erkundet. 

Innerhalb der Stadtmauern lebten die Anglo-Normannen und im Irishtown vor dem Westtor die Iren.

Die alte Hauptwache wurde in den ersten Jahren dieses Jahrtausends restauriert. Ende des 17. Jahrhundert war es das Gerichtsgebäude. Während unseres Aufenthalts war darin eine Ausstellung über die Frauen des Osteraufstands.

In Clonmel laden zahlreiche Kirchen zu einem Besuch ein.

Kleines kuriosum am Rande: In der St. Peter and Paul's Church ist ein Teich mit Goldfischen und an den Wänden mehrere Monitore damit man das Geschehen am Altar von jedem Platz aus verfolgen kann.

St. Mary's Church, Irishtown
Franciscan Friary
St. Peter and Paul's

Wie sehr auch ich von Vorurteilen behaftet bin wurde mir ebenfalls in der St. Pauls Kirche klar. Während wir die Kirche anschauten kam ein Mann rein, kniete nieder, betete laut einige Minuten lang und ging dann wieder. Einen Mann seines Aussehens hätte ich in einer Rockerkneipe erwartet aber sicher nicht betend in einer Kirche. Als mir das klar wurde habe ich mich sehr geschämt. Seither bemühe ich mich stets, die Menschen nicht nach ihrem Aussehen zu Beurteilen.

Town Hall
Leckerer Creme-Tea in O'Gormans Bakery

Hier haben wir auch die für Irland typischen Wandgemälde, die sogenannten Murals gesehen.

Mehrmals während unseres Aufenthalts kamen wir durch Carrick-on-Suir. Die imposante Brücke stammt aus dem Jahr 1447. Das kleine Städtchen bot keine großen Sehenswürdigkeiten aber einige Kuriositäten, wie z.B. einen Bahnübergang, der von Hand Auf- und Zu gemacht wurde. 

An dem Tag als wir eine Zugdurchfahrt erlebten, regnete es und die Bahnwärter ließen sich reichlich Zeit bis sie die Straße wieder öffneten.

Auch die St. Vincent de Paul Kirche schauten wir uns natürlich an.

Da wir auch Fotos für den Britischen Abend sammelten entstanden unterwegs immer wieder wunderschöne Aufnahmen.

Die Zisterzienserabtei Jerpoint Abbey wurde im 12. Jahrhunderts gegründet. Der Turm und der Kreuzgang stammen aus dem 15. Jahrhundert. Sehr schön und gut erhalten ist der Arkadengang des Kreuzgangs.

 

Eine urige kleine "Tankstelle" am Straßenrand veranlasste uns, in Thomastown anzuhalten und einen kleinen Spaziergang zu machen. Natürlich landeten wir auch hier zum Schluss wieder in der Kirche, der Church of the Assumption.

Etwas oberhalb von Kilkenny ist die Tropfsteinhöhle von Dunmore. Die Höhle besteht aus mehreren Höhlen die durch enge Gänge miteinander verbunden sind. Zur Höhle führen 700 Stufen hinab. Clevere Menschen bedenken vorher dass man die auch wieder hinauf muss …

Wie um fast alle irischen Höhlen gibt es auch um die Dunmore Cave verschiedene Legenden. In der Höhle fand man 44 Skelette von überwiegend Frauen und Kindern. Vermutlich hatten sie sich vor den Wikingern verstecken wollen oder wurden von diesen dort eingesperrt. Da die Skelette keine Verletzungen zeigen geht man davon aus dass sie entweder erstickt oder verhungert sind.

Die größte Stadt der Region ist Kilkenny. Zunächst machten wir einen gemütlichen Stadtbummel. Dabei entdeckten wir eine Kirche die inzwischen zu einem Museum umgewandelt wurde. Die Black Abbey und die St. Marys Cathedral konnten wir auch besichtigen.

Old Jail
The Black Abbey
St. Mary's Cathedral

Am nächsten Tag besichtigten wir dann Kilkenny Castle. Das ursprüngliche Schloss wurde am Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut. Der 3. Earl of Ormond kaufte das Schloss etwa 1391 und machte es zum Familiensitz der mächtigen Butler Familie. 1967 verkaufte es der 6. Marquess of Ormonde für einen symbolischen Betrag von 50 £ an die Stadt Kilkenny. Bereits 1935 hatte die Familie das gesamte Inventar in einer 10-tägigen Auktion verkauft und war nach Amerika ausgewandert.

Die Denkmalbehörde der Stadt hat sich bemüht, die Räume wieder zu restaurieren und zu möblieren. Auch für die Kunstgalerie wurden verschiedene Teile zurückgekauft. 

Auch der zum Anwesen gehörende Park ist wunderschön und läd zu einer längeren Verweildauer ein.Er kann sogar kostenfrei besichtigt werden.

Gegenüber von Kilkenny Castle, in den ehemaligen Stallungen des Schlossen ist heute das Kilkenny Design Center. Hier entdeckt man echte irische Handwerkskunst. Von dort aus erreicht man auch den wunderschönen Garten des Butler House, einem 4 Sterne Hotel, der ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Das Augustinerkloster Kells Priory ist ein Nationaldenkmal. Eine Ansammlung von mittelalterlichen Turmhäusern, die in Abständen entlang und innerhalb von Mauern angeordnet sind umschließen ein Gelände von etwas mehr als 12.000 m². Dadurch wirkt es eher wie eine Festung als ein Kloster. Landläufig nennt man es daher auch "Seven Castles".

Man kann das Gelände durch ein lustiges Türchen betreten und jederzeit individuell auf eigene Gefahr besichtigen. Innerhalb des Geländes laufen die Schafe frei umher und sorgen für die Rasenpflege.

Auf der Insel findet man jede Menge solcher Ruinen alter Burgen, Kirchen und Klöster. Die meisten darf man auf eigene Gefahr erkunden. Der Zugang ist oft über lustige kleine Treppchen über Mauern möglich da entweder Schafe drinnen oder draußen gehalten werden sollen. So auch bei Kilree Monastic Site.

In diesem Fall waren es aber keine Schafe auf die die Besucher in der Umzäunung treffen könnten.

915 gründeten die Wikinger im Süden Irlands an der Mündung des Flusses Suir eine Siedlung die sie "Vadrafjord" nannten. 1171 eroberten die Engländer die Insel und nannten die Stadt fortan "Waterford". In dieser Zeit errichteten sie auch den "Reginald’s Tower", der noch heute erhalten und inzwischen ein Museum ist.

Auch große Teile der Stadtmauer sind noch erhalten.

Zwei Kirchen konnten wir uns auch ansehen.

St. John's Church
St. Patricks Church

Die Kleinstadt Fethard aus dem frühen 13. Jahrhundert entdeckten wir eher zufällig. Das Kirchengebäude weckte unsere Aufmerksamkeit und so legten wir einen kurzen Stopp ein.

Das 1306 gegründete Kloster wurde 1540 aufgelöst und verviel über die Jahre. 1823 wurde es zum Teil als katholische Kirche wieder aufgebaut.

Man beachte die Ausgabe des Weihwassers.

Zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria steht im Garten der Abbey eine Staue der "Lady of the Rosary of Fatima" mit den drei Hirtenkindern.

Anschließend schlenderten wir noch ein wenig durch dieses wirklich sehenswerte Städtchen und entdeckten noch eine weitere Kirche mit einem schönen Pfarrgarten.

Holy Trinity Church
Rock of Cashel

Auf den Rock of Cashel haben wir nur einen Blick aus der Ferne geworfen, durch das Städtchen Cashel sind wir etwas gebummelt.

The Cathedral Church of Saint John the Baptist and Saint Patrick's Rock
Church of Saint John the Baptist

Wir vermuten dass bei der Stellenausschreibung für Briefträger hier eine Mindestgröße verlangt wird, so wie die Briefkästen angeordnet sind.

It's a long way to Tipperary, It's a long way to go… So weit war es vom Ferienhaus aus nicht, also beschlossen wir, uns die Stadt anzusehen.

Viel hatte sie aber leider nicht zu bieten. Trotz des frühen Sonntag Nachmittag konnten wir kein Café finden, allerdings gab es jede Menge offene Kneipen in denen vermutlich Rugby geschaut wurde.

Wie immer schauten wir uns eine Kirche an.

Lustig fanden wir dass hier das Weihwasser in einem 1000l Wassertank in einer Ecke der Kirche stand. Leider saß die ganze Zeit eine ältere Dame betend davor die wir nicht durch ein Foto brüskieren wollten.

Es war noch sehr früh als wir uns auf den Weg zurück zum Ferienhaus machten. Am Kreisel vor Cahier fragte Börni: "Welchen Weg wollen wir nehmen?"  Meine Antwort: "In Cahier gab's leckeres Eis" genügte für die Richtungsangabe.

Eis gab es dann erst einmal nicht, in Cahier fand eine Parade statt und wir wurden um das Zentrum herum geleitet. Wir hatten das "Swiss Cottage" gar nicht auf unserer Liste, nun lag es auf dem Weg und wir beschlossen, einen kurzen Blick von Außen darauf zu werfen. 

Ein kurzer Spaziergang vom Parkplatz aus und dann ein Zugang über eine Art Katakomben System und wir standen im Besucherzentrum. In 30 Minuten sollte die letzte Führung des Tages starten und wir beschlossen, uns das Haus dann doch richtig anzuschauen. Bis zum Beginn der Führung konnten wir uns den wunderschönen Garten ausgiebig ansehen.

So wie sich Marie Antoinette im Garten von Schloss Versailles einen künstlichen Bauernhof anlegen ließ hatte sich die Lady Glengall, die Frau von Richard Butler, dem 12. Baron Caher ein einfaches Landhaus etwas außerhalb von Cahier bauen lassen. Hierhin zog man sich zurück wenn man einen "einfachen" Tag verbringen wollte, natürlich trotzdem mit Personal. 

Im Garten wurden auch gerne Gartenpartys oder Musik Events veranstaltet.

Das heutige Besucherzentrum im Keller war die Küche und von der Diele aus durch eine Tapeten-Tür und dann eine steile Steintreppe hinab zu erreichen.

Im Erdgeschoss befanden sich ein Tee- und ein Musikzimmer  und im Obergeschoss ein kleines und ein großes Schlafzimmer die aber wohl nur für ein Nickerchen zwischendurch genutzt wurden. Zum Übernachten soll die Familie in ihr Stadthaus nach Cahier zurück gefahren sein. Dafür spricht auch die Tatsache, dass es kein Badezimmer gibt. Im großen Schlafzimmer von Lady Glengall sieht man einen Nachttopf was einen ca. 13 jährigen Jungen bei der Führung zur Frage veranlasste: "Und wer musste den saubermachen?"

Mit dem Untergang des Butler-Clans ging es auch mit dem Cottage bergab. 1984 war es nahezu verfallen und nur durch sehr glückliche Umstände gerettet und steht heute als Sehenswürdigkeit zur Besichtigung offen.

Wir können nur jedem raten, sich dieses wunderschöne Gebäude einmal selbst anzusehen.

An unserem letzten Tag wählten wir für den Heimweg eine andere Strecke, viele kleine Nebenstraßen. Als erstes standen wir dann vor einer kleinen einspurigen Brücke die beampelt war. Selbst im Mini kann uns das recht knapp vor.

Üblicherweise fährt Börni bei unseren Touren und ich genieße die Aussicht vom Beifahrersitz. "Halt mal an", wenn ich finde wir sollten ein Foto machen heißt bei uns "schau wo du gut halten kannst". An diesem Tag war die Ansage: "Anhalten, Sofort".

Hinter einer Mauer hatte ich diese Madonna entdeckt.

Börni parkte dann direkt vor einem großen Tor und wir machten ein paar Fotos von dem schönen Garten hinter der Mauer

Ein älterer Herr mit Spazierstock sah uns und kam eiligen Schrittes auf uns zu. Wir überlegten schon ob wir nun Ärger bekommen wegen der Fotos vom Privatgelände. Der Herr war sehr freundlich, fragte wo wir her kämen und bewunderte die weite Anreise mit dem Mini. Er hätte früher auch einen Mini gehabt, sei sein bestes Auto gewesen. Heute führe er das da und zeigte auf den Mercedes am Ende der Einfahrt. Ob wir denn tauschen wollten? Nein, wollten wir nicht. Konnte er auch gut verstehen.

Er lud uns ein auf das Gelände zu fahren und uns den Park in Ruhe anzusehen. Gerne nahmen wir die freundliche Einladung an.

Das Gelände gehörte zur Holy Family Mission. Es gibt dort Ferienwohnungen und Fremdenzimmer für Seminare und Familienfreizeiten.

Der Park ist einzigartig, selbst ich schaffte es tatsächlich dort zur Ruhe zu kommen. Börni behauptete später es sei der einzige Ort gewesen an dem ich ihm nicht in seine Videos reingequatscht hätte.

Am nächsten Tag wechselten wir dann zu unserer Ferienwohnung in Westport, in der Nähe des Eventgeländes.

Das Ferienhaus war traumhaft. Vom Wohnzimmer aus hatte man einen herrlichen Blick auf das Meer. Neben dem Wohn- Esszimmer gab es eine sehr gut ausgestattete Küche, drei Schlafzimmer, Bad und ein separates Gäste WC. Wir fühlten uns so wohl dort, es viel uns sehr schwer am Ende des Urlaubs wieder auszuziehen. Am letzten Tag überlegten wir ob wir nicht einfach dort bleiben könnten.

Als erstes besuchten wir das IMM Team am Eventgelände die dort mit den letzten Vorbereitungsarbeiten beschäftigt waren. Dort wartete auch Alec wieder auf mich der ja seit dem IMM in Belgien bereits mit dem irischen Team unterwegs war.

Da das IMM ja erst am Donnerstag begann, nutzten wir den Mittwoch für einen Besuch im Turlough Park, Haus und Gärten welches zum National Museum of Ireland gehört.

Mitte des 17. Jahrhunderts wurde Turlough Park der Familie Fitzgerald zugesprochen, die dort von da an ihren Familiensitz innehatte. Der architektonische Stil des Gebäudes wird auch als "viktorianische Gotik" bezeichnet. Der Zeichenraum und die Bibliothek im Erdgeschoss des Turlough Park-Hauses sind für die Öffentlichkeit zugänglich und so eingerichtet, wie sie 1900 ausgesehen haben könnten.  Die Ausstellungsstücke zeigen einen sehr interessanten Einblick in das Leben der Familie Fitzgeras und das Leben in der Zeit um 1900.

In einem extra neu erbauten Gebäude befinden sich die Ausstellungsräume des National Museums of Ireland. Die Schwerpunkte der Ausstellungen auf den vier Ebenen sind Bräuche und Feste, Landwirtschaft und Fischerei, Handwerk und Künste, das Leben im Hause (einschließlich Möbeln und Ausstattung) sowie die Kleidung, die in den Jahren 1850 bis 1950 von der Landbevölkerung hergestellt und getragen wurde.

Es ist sehr interessant die Ausstellung mit ähnlichen Museen in Deutschland zu vergleichen. Wir haben viele Gemeinsamkeiten gefunden aber auch immer wieder sehr individuelle Dinge die wohl landestypisch waren.

Diesen Runddturm haben wir vom Museum aus entdeckt und wollten ihn auch von nahem sehen.

Er soll einer von fünf verbliebenen Türmen sein die im 11. oder 12. Jahrhundert in Verbindung mit einer Klosteranlage errichtet wurden.

Unser Ferienhaus lag wenige Schritte außerhalb von Lecanvey. Am Abend schauten wir uns die kleine Gemeinde und natürlich die Kirche an.

Anschließend spazierten wir noch an einer Schafsweide entlang und genossen den Ausklang des Tages am Meer.

Bevor wir am Donnerstag zum IMM Gelände fahren konnten musste Börni eine Not-OP am Auspuff meines Flips vornehmen. Das dafür benötigte Ersatzteil gab es bei Aldi. Anschließend verpasste er ihm noch eine kleine Dusche damit er am Gelände glänzen konnte.

Das IMM 2017 wurde von Piltown auf das Eventgelände des Westport House Pirate Adventure Park verlegt. Das Eventgelände war sehr groß und für ein IMM eine sehr gute Wahl.

Um 1500 ließ die Piratenkönigin Grace O'Malley auf dem Gelände ein Schloss bauen. Ihre Ur-Ur-Enkelin Maude Burke errichtete 1650 zusammen mit ihrem Mann John Browne das ursprüngliche Westport House.

Das Haus wurde mehrfach Um- und Ausgebaut. 1858 ließ der 3. Marquis of Sligo z.B. die imposante Marmortreppe einbauen.

Die Besichtigung von Westport House war im IMM Preis enthalten.

Wie viele Andere überreichte natürlich auch Börni beim Begrüßungsabend demTeam vom IMM Irland ein Gastgeschenk, die obligatorische Flasche Westerwälder Brennkunst. 

Im laufe des Begrüßungsabends lernten wir Dani Ferreyro und ihre Familie kennen. Sie sind aktive Mitglieder im Mini Club Argentina. Wir verabredeten, dass sie Alec mit nach Argentinien nehmen und ihn mit zu den Events des Clubs nehmen würden. So musste ich mich nach wenigen Tagen schon wieder von Alec verabschieden. Keiner ahnte zu dem Zeitpunkt, wie lange es dauern würde bis ich ihn wieder haben würde. Aber das ist eine ganz andere Geschichte die bald bei Alecs Abenteuern zu lesen sein wird.

Eine lustige Anekdote am Rande: Als das Team das Zelt bestellte sagte man ihnen in all den Jahren hätte noch nie jemand ein so großes Zelt benötigt und die Hälfte wäre schon zu groß.

Bereits am ersten Abend war das Zelt proppenvoll und die Tänzer schafften es, den Zeltboden zum Einsturz zu bringen. Nach einer provisorischen Reparatur am Abend kam der Chef am nächsten Tag selbst und erklärte, so viele Menschen in einem seiner Zelte habe er noch nie gesehen - Tja, Mini Leute halt!

Das IMM Gelände war sehr weitläufig, dennoch haben wir es geschafft, überall einmal gewesen zu sein und konnten eine Menge Erinnerungs-Fotos machen.

Die Irische Folk Musik genossen wir sehr.

Vom Rocker-Cover-Rennen haben wir nur wenig mitbekommen, zu groß war das Gedränge um die Rennbahn.

Viel zu schnell ging auch dieses schöne IMM zu Ende und der Schlüssel wurde dem nächsten Veranstalter, dem IMM-Team Portugal, übergeben.

Auch die kleine Stadt Westport hatte sich für das IMM geschmückt.

Mehrfach bummelten wir durch das Städtchen.

In der Holy Trinity Church bekamen wir sogar eine Führung durch den Pfarrer.

Den Montag nutzten wir dann noch zu einem Ausflug in der Region. Entlang eines Stücks der Wild Atlantic Way gab es eine Menge zu entdecken.

An einem Feldrand sahen wir diese uns unbekannten "Blumen", die fast wie Baumwolle wirkten.

Zufällig entdeckten wir am Wegrand einen Hinweis auf ein Classic Car Treffen. Natürlich mussten wir da kurz anhalten.

Es war ein Treffen des Jaguar Enthusiast Club. Neben den Raubkatzen sah mein Flip wirklich klein aus.

Am Strand von Carrownisky machten wir eine längere Pause.

Zum Baden war es uns zu kalt aber mit hochgekrempelten Hosenbeinen wateten wir einige Zeit durch den Atlantik.

Auf dem Rückweg entdeckte ich im vorbeifahren ein Torf Feld. Wir fuhren zurück da wir uns so etwas einmal aus der Nähe ansehen wollten.

Die Torfstücke werden nach dem Stechen zum trocknen aufgeschichtet.

Am Abend machte Börni noch ein paar Abschiedsfotos am Kai mit dem Mount St. Patrick und dem Atlantik im Hintergrund.

Leider mussten wir am nächsten Tag unser schönes Ferienhaus verlassen. So schwer ist uns das noch nie gefallen. Dieses Haus war einfach traumhaft. Unsere Fähre sollte um 21.30 Uhr Rosslare verlassen, also half alles nichts, wir mussten uns verabschieden.

An einer kleinen Kirche machten wir unterwegs kurz Rast.

In der Nähe von Kilbeggan bemerkten wir die ersten Hinweise auf die Destillerie.

Wir waren gut vorangekommen und entschieden uns nach kurzem Überlegen, wenigstens einen kurzen Blick von Außen darauf zu werfen.

Auf dem Parkplatz standen schon einige Minis und so trafen wir ein paar Mini Freunde in der Halle. In kürze sollte eine Führung beginnen und so entschlossen auch wir uns, daran teilzunehmen. 

Die Führung war sehr interessant und kurzweilig. Auf das abschließende Whiskey Tasting verzichteten wir dann aber lieber, dafür bekam jeder von uns eine kleine Probeflasche für zu Hause mit.

Nach einem kurzen Abendessen erreichten wir die Fähre pünktlich zum Boarding und waren so bei den ersten an Bord.

Von Deck aus konnten wir dann beobachten wie nach und nach immer wieder Minis ankamen.

Diesmal verzichtete ich zunächst auf die Reisetabletten und stellte erstaunt fest, dass es auch ohne ging. Vor dem Schlafen nahm ich zwar sicherheitshalber doch noch eine ein, aber diesmal war ich erheblich ruhiger und so verkraftete ich die Fahrt deutlich besser.

Gut ausgeschlafen verbrachten wir einen schönen Tag auf dem Schiff und verließen gegen 17.00 Uhr die Fähre in Cherbourg.

Verschiedene Schauplätze der Landung in der Normandie lagen zwischen Cherbourg und unserem geplanten Hotel für die Zwischenübernachtung. So entschlossen wir uns, an der Küste entlang zu fahren.

Aus dem Film "Der längste Tag" kannte ich den Ort Sainte-Mère-Église. Der Ort in dem ein Fallschirmspringer mehrere Stunden am Kirchturm hing. Wir beschlossen, inh uns einmal näher anzusehen.

Was wir nicht bedacht hatten, es war ja inzwischen der 31. Mai und in vielen Orten der Küste, so auch hier, fanden bereits Feierlichkeiten zum Jahrestag der Landung statt.

 

Auch am Pointe du Hoc machten wir kurz Halt um uns die Gedenkstätte anzusehen. Leider hatten wir nicht genug Zeit für eine richtige Besichtigung aber nach einem ersten Eindruck haben wir beschlossen, es uns später noch einmal in Ruhe anzusehen.

Nach einem letzten schnellen Blick auf Omaha Beach wurde es höchste Zeit zu unserem Hotel in Caen zu fahren.

Zu der späten Stunde fanden wir nur mit Mühe das einzige Lokal in der Nähe für ein sehr gutes Abendessen.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter nach Reims. In der Cathédrale Notre-Dame wurden früher die französischen Könige gekrönt. Leider wurde die Cathédrale gerade geschlossen als wir ankamen. So blieb uns nur ein Blick von außen und das Versprechen, wir kommen wieder.

Bei wunderschönem Wetter bummelten wir entspannt durch die Altstadt von Reims. Für einen normalen Wochentag waren sehr viele Menschen hier unterwegs. Alle Restaurants hattten Tische vor den Lokalen und überall war viel Betrieb. Wir entschieden uns dann für ein Grill-Restaurant und hatten ein sehr gutes Abendessen zum Abschluss unserer Reise.

Nach einer letzten Nacht im Vorort Tinqueux starteten wir am nächsten Morgen auf unsere letzte Etappe nach Hause.

Auch dieses mal hatten wir eine sehr schöne Urlaubsreise rund um ein sehr gut organisiertes IMM. Irland fanden wir einzigartig. Wir werden sicher ein weiteres mal dort Urlaub machen.